Fitness-Magazine – hilfreich oder schädlich?

Wie so oft, sind diese ganzen Medien recht polarisierend, und zwar nicht nur in dem Sinne, dass die einen es toll finden und die anderen weniger, sondern auch in ihrer Wirkung: Sie haben das Potenzial, sich sehr positiv auszuwirken, sie bergen aber auch das Risiko, eine sehr schädliche Wirkung auf die eigene Motivation, das Selbstbild und die Einstellung zu nehmen.

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Fitness-Magazine: immer das Gleiche?

Meine Freundin hat seit ca. zwei Jahren die Womens Health abonniert und ich habe mir letzte Woche einfach mal die Mühe gemacht, um die Themen und Titel der einzelnen Ausgaben zu vergleichen. Und es ist sehr erstaunlich: Man könnte fast denken, man befinde sich in einer Zeitmaschine, denn alle paar Monate und auch jedes Jahr wiederholen sich die Titel und Themen – vielleicht manchmal mit anderem Wording, da heißt es dann statt „Zum flachen Bauch in 4 Wochen“ eher „Sixpack-ready mit unserem 4-Wochenprogramm“, aber im Prinzip ist es immer dasselbe.

Wieso ist das so?

Ganz einfach: Das Thema Abnehmen und Muskeln aufbauen bzw. Figur straffen lässt sich ganz simpel beschreiben, aber ewig weit ausschlachten. Scheinbar herausragende Erkenntnisse werden als die neue Wundermedizin für den eigenen Abnehmplan verkauft und bestimmte neue Trainingsmethoden, die letztendlich nur leichte Abwandlungen bisheriger Trainingsformen sind, sollen zu viiiel mehr Muskelwachstum führen.

Ich finde es sehr wichtig, dass man bei diesen ganzen Infos die Verhältnisse und seine eigene Bewertungsinstanz nicht vergisst. D.h. man sollte nicht einfach alles glauben, was man liest oder angepriesen bekommt, sondern vielmehr fragen, was das Motiv dahinter ist. Und dann wird einem sehr schnell klar, warum dieses oder jenes geschrieben wird: Es müssen neue Dinge her, es müssen neue Produkte von Kooperationspartnern beworben werden und es muss einfach als „neu“ verkauft werden, dann wird es schon wirken und gekauft werden.

Versteh mich nicht falsch: Es gibt auch immer wieder richtig wertvolle, tatsächliche neue Erkenntnisse, beispielsweise im Bereich der Psychologie, der Neurobiologie, die noch sehr jung sind und auch im Ernährungsbereich wird weiter geforscht, was bestimmte Lebensmittel für Auswirkungen auf uns haben, aber! Egal, wie toll diese neuen Erkenntnisse sind, du wirst wahrscheinlich niemals etwas über die wahre Effektivität davon lesen. Sprich, angefangen beim Forscherteam – und das kenne ich aus meiner eigenen Studienzeit und aus den Tutorien zum wissenschaftlichen Arbeiten noch – werden die Ergebnisse immer viel heftiger interpretiert, als bei den Daten eigentlich angebracht ist. Wenn Millionen in Forschungsgruppen gesteckt wird und am Ende kommt dabei heraus, dass ein bestimmter Wirkstoff einen Einfluss von 0,02% auf unsere Gesundheit hat, dann wird diese Forschungsgruppe keine Forschungsgelder mehr erhalten. Das heißt, es wird nichts von den 0,02% geschrieben – das kann man nur in den Daten nach-analysieren – aber wer betreibt schon eine Datenanalyse von den Rohdaten der jeweiligen Studie – dann heißt es also vielmehr: Es hat einen Einfluss auf unsere Gesundheit, wie man ihn bisher noch nicht kannte. Hört sich viel besser an. Bei meiner eigenen Masterarbeit – zu einem ganz anderen Thema – hat mir sogar mein eigener Professor gesagt, dass ich beim Fazit ruhig etwas großzügiger sein soll bei den Auswirkungen. Und das habe ich dann auch getan, ich habe es so formuliert, dass man hätte annehmen können, dass ich da was ganz neues Tolles entdeckt habe und das einen großen Einfluss auf uns hat – rein vom Wording, von der Formulierung her und vom jeweiligen Weglassen weniger charmant klingenden harten Daten. Und da habe ich immer noch ein, ja, einen missmutigen Blick von meiner Dozentin kassiert, weil es immer noch zu „harmlos“ klingt.
Und genau so werden solche Ergebnisse aus der Wissenschaft, die entweder besonders positiv oder negativ, aber so gut wie nie ganz wahrheitsgemäß interpretiert werden, an die Öffentlichkeit weitergereicht.

Da werden sie dann von den Medien aufgeschnappt, beispielsweise einem Gesundheitsmagazin, die extra ausgebildete Leute dafür haben, diese eh schon überzogenen Ergebnisse noch mal weiter zu überziehen, vielleicht noch weitere Inpretationen da einzubauen mit krassen Aussichten und so spinnt sich das ganze dann zu einer krassen, neuartigen, revolutionären Erkenntnis, von der einfach jeder lesen muss

Eine berühmte Komikerin, Rita Rudner, hatte mal das Entstehen von Aerobics ganz witzig beschrieben: „Naja, da sind die Kursleiter eben zu der Erkenntnis gekommen, dass man nicht 10 Euro die Stunde verlangen kann, wenn man es nur Hin und Herhüpfen nennt.“

Manchmal ändert auch also einfach schon das Wording, die Beschreibung alles.

Aus Gemüse oder Nüssen wird Brainfood. Aus Haferschleim wird Porridge. Aus Müsliriegel wird Powerfood und seit ganz Neuem habe ich sogar gehört, dass es auch noch Friendly Food gehört.  Nach wie vor sind es die Marketing-Abteilungen, die für die wahren Innovationen und Umsatzspitzen sorgen, denn wenn es in der Realität nur alle paar Jahre echte neue, wertvolle Erkenntnisse und Produkte gibt, dann verwandelt das Marketing einfach jeden Monat aufs Neue irgendein herkömmliches Produkt in eine neue Sensation.

Fitness-Magazine sinnlos?

Nun kommen wir aber mal zum Positiven.

Ist es jetzt also sinnlos, Fitnessmagazine zu lesen?

Nein, auf keinen Fall. Selbst wenn jeden Monat genau das Gleiche, Buchstabe für Buchstabe, abgedruckt würde, dann wäre es immer noch sehr nützlich.

Warum?

Ganz einfach: Aus demselben Grund, aus dem wir vielleicht das Wissen von zig Büchern und Podcasts in unserem Kopf haben, aber nicht all das, was wir da gelernt haben, auch umsetzen.

Die Hauptaufgabe und die Schwierigkeit, besteht darin, die Brücke zwischen Informationen und Umsetzung zu schlagen. Und was hilft dabei? Genau, Wissen und Bewusstsein. Bewusstsein und Wissen über die Ernährung, über Fitness, über den eigenen Körper, über diese ganzen Erkenntnisse in diesen Bereichen. Und Bewusstsein und Wissen baut sich nicht nach einem Mal Lesen auf. Sondern indem man sich immer wieder mit diesen Themen beschäftigt. Was glaubst du, wie es sich auf deinen Lebensstil auswirkt, wenn du regelmäßig mit Personen abhängst, die viel Wert auf Gesundheit legen, du regelmäßig Bücher oder Fitnessmagazine zum Thema Ernährung liest? Ganz genau, du wirst höchstwahrscheinlich, vor allem unterbewusst, viel stärker selbst darauf gewissermaßen gepolt.
Das, womit du dich regelmäßig fütterst – und damit meine ich nicht Essen – das steuert auch deine Handlungen. Es sind nicht einfach die Informationen, die uns steuern, sondern unser Wissen und unser Bewusstsein. Und mit Wissen meine ich „Informationen, die wir für uns begriffen haben“. Und um etwas zu begreifen, um es in unser Unterbewusstsein einzumeißeln, da muss man es vielleicht zehn oder zwanzig mal gehört oder gelesen haben.

Es verankert sich und wenn man dann das nächste Mal vor der Chipstüte steht und dabei im Kopf plötzlich die verankerte Verbindung aktiviert: Chips = ungesund = viele gesättigte Fettsäuren, sogar Transfettsäuren = steife Synapsen, schlechte Funktion von Nervenzellen = langfristig schlechte Funktion von Hormonen = weniger Glückshormone plus viel zu viele Kalorien für das, was die Chips sonst mit sich bringen usw. dann ist die Chance auch viel niedriger, dass wir, rein unterbewusst zu dieser Tüte Chips greifen. Und das alles ist aber nur möglich, wenn wir das Wissen haben, es also tief in uns drin begriffen haben. Und dazu reicht es eben nicht, dazu nur einmal irgendwo Informationen aufgeschnappt zu haben.

Und genau deswegen, ist es gar nicht so sinnlos, sich regelmäßig Fitness-Magazine anzutun oder mit Personen über diese Themen zu reden, über die man ja eigentlich „schon alles weiß“ oder bei dem man das alles ja eigentlich schon mal gehört hat.

Es geht nicht ums Hören, sondern ums tun und dabei hilft Wiederholung, Wiederholung, Wiederholung. Und zwar Wiederholung bei dem, womit wir uns an zielführenden und hilfreichen Informationen füttern. Und diese Wiederholung führt zu Wissen und Begreifen. Und das wiederum führt letztendlich zu Handlungen, die in die gewünschte Richtung gehen.
In dem Sinne, wünsche ich dir eine wissensreiche und spannende Woche,
dein Monstercoach!

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Frank Olschewski

Mit 16 habe ich - statt zur Schule zu gehen - Bier auf dem Kaufland-Parkplatz getrunken, war schwer übergewichtig und das absolute Gegenteil von „motiviert“. 8 Jahre später habe ich zwei Unternehmen im Bereich Gesundheit und Psychologie gegründet und meine persönliche Idealfigur erreicht. Mein Traum ist es, dieses Wissen weiterzugeben und anderen dabei zu helfen, sich ihre Träume zu erfüllen.

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