18. Mai 2019 Categories: Abnehmen, Allgemein, Ernährung, Motivation & Psychologie, Podcast
Unser innerer Schweinehund, unser inneres gutmütiges, aber etwas faules Monster. Das sind natürlich nur Metaphern für einen Mechanismus, den wir allgemein unter Unterbewusstsein kennen und der sich aus verschiedenen Prozessen zusammensetzt.
Du glaubst du weißt was du tust? Nach diesem Artikel wirst du darüber etwas anders denken.
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Du kennst wahrscheinlich Situationen, in denen du gerade etwas schreibst, an etwas anderes denkst und auf einmal genau dies auch aufschreibst, obwohl du es gar nicht wolltest. Zum Beispiel schreibst du gerade einen wichtigen Text für die Arbeit und dir kommt gleichzeitig der Gedanke, dass du dir heute Abend eine Pizza bei dem neuen Italiener bestellen könntest. Plötzlich staunst du nicht schlecht, als du auf deinem PC siehst, dass du etwas ganz anderes geschrieben hast, als du eigentlich schreiben wolltest. Den Namen des Italieners.
You think you do,
but you don’t!
Wenn du glaubst, dass du bewusst entscheidest, ist das nicht ganz richtig. Du merkst zwar, dass du gerade in einem Moment eine Entscheidung getroffen hast, aber wie du zu der Entscheidung gekommen bist, wurde bereits lange vorher beeinflusst und in eine Richtung gelenkt – unbewusst.
Es sind vor allem zwei Bereiche: Psychologie und Neurobiologie.
Neurobiologie deshalb, weil es darum geht, wie deine biochemischen Prozesse funktionieren, die in sehr engem Zusammenhang mit deiner Psyche stehen. Wie wirken unsere Glückshormone und wann werden sie ausgeschüttet? Was passiert kurz- und langfristig mit Glückshormon A, wenn wir Sache B tun?
Wenn du dir das Ziel setzt, deine Figur zu verändern, dann kommt noch ein dritter Bereich hinzu: Ernährung.
Denn du musst wissen, worauf es bei der Ernährung ankommt, um überhaupt Veränderungen herbeiführen zu können. Dadurch hast du es zum einen leichter satt zu sein. Zum anderen sind es 3 Bereiche, Low Carb, Volumen und Intervallfasten, in denen du weißt, welche Taktik wie funktioniert und kannst sie für dich optimal anwenden. Und dazu reichen von jedem Bereich ca. 0,1% des Wissens darüber aus, wenn es die Richtigen 0,1% sind.
Natürlich ist das trotzdem immer noch einiges an Wissen. Und die erste Frage, die sich stellt, ist:
Ein fataler Fehler vieler Sport- und Diätprogrammen ist der 4-wöchige Plan, welcher mit Hammer und Axt versucht, dein inneres Monster zu bearbeiten, und dann einfach aufhört. Deine anfängliche Euphorie kannst du nutzen, um die ersten Symptome über diesen Wochen-Zeitraum etwas zu bekämpfen, aber du lernst nicht, was du danach tun kannst, um deine Motivation aufrecht zu erhalten und allein Spaß und Lust darauf zu haben.
Du fällst mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit in deine alten Verhaltensmuster zurück. Doch warum? Dieses geheime Verhaltensmuster, das dich da lenkt, wird hier liebevoll inneres Monster genannt. Gutmütig. Etwas faul. Stets hocheffizient.
Das ist ein langer Prozess: Es gibt viele verschiedene Bereiche, die das Formen deines inneren Monsters beeinflussen: Erziehung, Freunde, Lehrer, Trainer, Partner, Gesellschaft und Medien. Zwischendurch gerätst du immer wieder in Prozesse der Selbstreflektion, vor allem dann, wenn du einen großen Misserfolg erlebt hast. In den Situationen hinterfragst du das, was du gelernt hast. Manchmal kommst wir dann zu einem besseren Schluss, manchmal schlägst du einfach in das komplette Gegenteil um – einfach, weil du von der bisherigen Sache, so enttäuscht wurdest.
Zu 90% läuft dann die Verhaltensweisen ab, welche unser inneres Monster bis dahin gelernt hat – und die basieren auf deinen Werten, Identifikation, Gewohnheiten, Belohnungssystemen, Bewertungen, Einstellung und deiner Wahrnehmung gegenüber den Dingen im Leben.
Vieles davon stammt bereits aus deiner Kindheit und Jugend, aus dem was du dort erfahren hast.
Wenn wir dort zB gelernt hast, „Iss bis der Teller leer ist.“, „Gegessen wird, wenn es schmeckt und aufgehört wird erst, wenn der Magen bei 120% Füllung ist.“, dann wirst du das auch im späteren Leben weiterhin so machen. Oder wenn du aus Gewohnheit gelernt hast, abends mit der Familie Filme zu schauen und dabei Chips zu essen, dann hast du diese Gewohnheit erlernt, verankert und mit positiven Gefühlen verknüpft. Es sei denn du programmierst die Gewohnheit wieder um.
Denn prinzipiell kannst du dich zu jedem Zeitpunkt in deinem Leben aktiv dagegen entscheiden, von äußeren Reizen und inneren, unsichtbaren Gewohnheiten bestimmt zu werden. DU kannst dich aktiv dazu entscheiden, die Bestimmung wieder selbst zu übernehmen und nicht mehr auf Autopilot zu laufen. Dein Glück selbst in die Hand zu nehmen! Und es gibt niemanden, der sich mehr darüber freut, als dein inneres Monster – für das es nichts Tolles und Schöneres gibt, als entwickelt zu werden.
Wir sind nicht, was wir sind und wir sind auch nicht, was wir denken. Genau genommen sind wir ein sehr fähiger und vor allem wandelbarer Organismus, sowohl geistig als auch körperlich. Die beste Taktik ist die der Verführung, das heißt dort anzusetzen, wo dein inneres Monster anbeißt und zu besseren Gewohnheiten, neuen Werten und Prioritäten, neuen Bewertungen, neuen Wahrnehmungen und Einstellungen verführt wird.
Wenn du deine Reise begonnen und dir schon viel Wissen angeeignet hast, wird bestimmt irgendwann mal eine Situation kommen, in der alles den Bach hinunter geht. Solch eine Situation, in der alle deine Vorsätze schief gehen und du es schwer hast, dich für die richtige Ernährung zu begeistern, in denen du Willenskraft benötigst. Das ist völlig normal und wird immer wieder vorkommen.
Was hilft in solch einer Situation? – Zu wissen, wie du Willenskraft aufbaust, wie du dich motivierst und wie deine Motivations- und Glückshormone dir dabei helfen.
Zum Schluss möchte ich dir noch ein paar motivierende Worte mit auf den Weg geben: Es ist wichtig, Wissen zu verfestigen, indem du es immer mal wieder hörst. Damit sorgst du immer etwas mehr dafür, dass es auch bei deiner Handlungs- und Steuerungsinstanz, deinem inneren Monster ankommt. Denn Wissen, nach dem nicht gehandelt wird, ist nutzloses Wissen. Nur schöne Geschichten, die auch umgesetzt werden, führen zu einem schönen Leben.